Hilfe im Ukraine-Konflikt
Gemeinsame Presseerklärung der Stadt Buchen & des DRK Buchen

Buchen. Die Not der Ukrainer bewegt sehr viele Menschen, auch im Neckar-Odenwald-Kreis. Der Wunsch, mit ganz „praktischen“ Dingen zu helfen, ist groß. Viele kaufen das, was in den Kriegsgebieten und an den Grenzen, die Millionen Geflüchtete passieren, Mangelware ist: Hygieneartikel, Konserven, Grundnahrungsmittel. Manche fahren sogar in die Grenzgebiete, um Geflüchtete direkt hierher zu bringen.
Sowohl Bürgermeister Roland Burger als auch der Geschäftsführer des DRK in Buchen, Steffen Horvath, schätzen diese ungeheure Hilfsbereitschaft über die Maßen. „Das ist zutiefst menschlich und zeigt, dass gewisse Werte in unserer Gesellschaft nach wie vor fest verankert sind“, sind sich beide einig.
Aber wie so oft liegt die Tücke im Detail. Und was uneingeschränkt gut gemeint ist, hat dennoch nicht den gewünschten positiven Effekt. So wird das Paket Toilettenpapier, das dieser Tage mit der Aufschrift „Ukraine“ vor der Tür des DRK lag, seinen Weg dorthin nur schwerlich finden. Mit anderen, bunt zusammen gestellten Hilfslieferungen sieht es ähnlich aus. „Wir wissen nicht zuletzt von der Flutkatastrophe im Ahrtal, dass viele in bester Absicht Pakete gepackt haben, die letztlich nie dort angekommen sind, wo die einzelnen, höchst unterschiedlichen Dinge gebraucht worden wären“, weiß Steffen Horvath. Nicht aus böser Absicht, sondern weil es keine geeigneten Lagerkapazitäten gab oder weil die Logistik damit einfach völlig überfordert war.
Das gilt im vorliegenden Katastrophenfall ganz genauso. Deshalb appellieren Burger und Horvath unisono für Geldspenden an geprüfte Organisationen. „Damit hilft man mit Abstand am meisten. Denn mit dem Geld kann hier oder vor Ort gekauft werden, was benötigt wird. Die Organisationen haben das Wissen und die Verbindungen, zielgerichtet und damit wirklich effektiv zu helfen.“
Ähnlich verhält es sich mit Fahrten in die Grenzgebiete, um Menschen zu holen, die keinerlei Verbindung hierher in die Gegend haben. Das Landratsamt, das sich sehr um eine unbürokratische Handhabung bemüht, appelliert diesbezüglich: „Es wäre wichtig, dass der Transport von Geflüchteten, die im Landkreis nicht privat untterkommen können, mit uns abgestimmt wird, damit die ankommenden Personen im Neckar-Odenwald-Kreis auch unterkommen können.“ Dem schließen sich der Bürgermeister und Steffen Horvath inhaltlich voll an. Denn wenn die Menschen da sind, muss in sehr vielfältiger Hinsicht und unter Umständen für Wochen oder Monate für sie gesorgt werden. Um hier Frust und Enttäuschung vorzubeugen, sollten ein Mindestmaß an Planung und Organisation vorausgehen. Denn (auch das ein Zitat aus dem Landratsamt): „Die Aufnahme und Unterbringung der Geflüchteten aus der Ukraine…stellt uns alle vor gewaltige Herausforderungen. Damit wir diese bewältigen können, ist es wichtig, dass wir alle an einem Strang ziehen.
Zusätzlich zu Geldspenden können Menschen, die ihre Hilfe anbieten möchten, sich unter dem link https://tinyurl.com/DRKBCH beim DRK melden und konkrete Angaben machen, damit die Hilfe dann auch zielgerichtet ankommen kann.