Katastrophenschutz über Landesgrenzen hinweg trainiert
Erfolgreiche Übung des KAB Hettingen
Am Samstag, 23.03.2024 fand eine Übung des Deutschen Roten Kreuzes der besonderen Art statt: Passend zum Standort „Drei-Länder-Eck“ schlossen sich DRK-Kreisverbände aus Baden-Württemberg, Bayern und Hessen zusammen, um das Verhalten im Großschadensereignis zu trainieren. Dabei vertraten sechs Ehrenamtliche aus Hettingen den DRK Kreisverband Buchen und damit das ganze Land Baden-Württemberg hervorragend.
Der DRK Ortsverein Hettingen stellt seit 12 Jahren das sogenannte Kreisauskunftsbüro des DRK Kreisverbandes Buchen für den Neckar Odenwald Kreis. Im Ernstfall (Großschadenslage oder Katastrophen) werden neben den Einsatzkräften in der direkten Schadenslage auch diejenigen gebraucht, die einen guten Überblick behalten. Hier setzt das Kreisauskunftsbüro an. Je nach Bedarfsfall kann eine sogenannte Personenauskunftsstelle mit Telefonhotline, bzw. Onlineinformation für Auskünfte besorgter Angehöriger eingerichtet werden. Gleichzeitig wird auch die meist hohe Zahl der Hilfskräfte koordiniert (wer arbeitet wo, welches Team ist wie lange im Einsatz und braucht wann eine Ablösung, …)
Der Startschuss der Übung fiel für die Hettinger Helfenden mit der Alarmierung um 9 Uhr. Das Szenario zeigte einen durchaus realistischen Bezug. Angenommen wurde, dass große Teile des Naturparks Spessart aufgrund langanhaltender Hitze in Flammen stehe und zahlreiche Gemeinden und Ortschaften im Main-Spessart-Kreis evakuiert werden müssten. Gleichzeitig käme es zu Ausfällen des Internets. Bereits um 9 Uhr nahm die Personenauskunftsstelle in Lengfurt/Triefenstein ihre Arbeit mit 16 Helfenden auf und bat über die Landesgrenze hinaus die Auskunftsbüros der DRK Kreisverbände (KV) Offenbach (Hessen) und Buchen (Baden-Württemberg) um Unterstützung.
Ebenfalls der Realität nachempfunden wurde dabei entschieden, dass die Ehrenamtlichen des KV Buchen nicht vor Ort unterstützen, sondern sich online über den zentralen Server des DRK Suchdienstes in München einbringen. Hierfür wurde durch die beiden Leiter Harald Kreuter und Hans Molzer ein Lagezentrum im DRK-Raum in Hettingen eingerichtet. Mit fünf PC Arbeitsplätzen und sechs weiteren Helfenden konnten bereits ab ca. 10:00Uhr die übermittelten Daten von verletzten und betroffenen Personen über den zentralen Server übertragen und zur Auswertung und Suchfallklärung bereitgestellt werden. Insgesamt wurden in der Übung über 170 Datensätze zu Verletzten, Evakuierten, Suchanfragen und Anfragen zu Bedarfsunterkünften bearbeitet. Gegen 14 Uhr wurde die Übung beendet und die Erkenntnisse im überregionalen Austausch besprochen.
Dabei wurde durch die Übungsleitung des Bayerischen Roten Kreuzes hervorgehoben, wie gut die schnelle und unkomplizierte Zusammenarbeit der Kreisverbände, über alle Landesgrenzen hinweg funktioniere – ein Umstand der im Ernstfall gebraucht wird und der Betroffenen Halt gibt.
Auch Harald Kreuter und Hans Molzer können für Hettingen ein positives Resümee ziehen. Die Ehrenamtlichen können die Aufgaben zur Personenauskunft kompetent wahrnehmen und auch bei ungeplanten Zwischenfällen, z.B. technischen Problemen, behalten die Rotkreuzler einen kühlen Kopf, arbeiten mit dem was möglich ist und suchen gleichzeitig nach tragfähigen Lösungen – kurz gesagt, die Bevölkerung ist gut geschützt. Abschließend bedanken sich die beiden Leiter des Kreisauskunftsbüros noch bei der Übungsleitung des Bayrischen Roten Kreuzes. Die Kompetenz des ganzen Teams ergibt sich auch aus solchen Übungen und die geschaffenen Möglichkeiten, an einem Szenario wie dem geschilderten teilzunehmen – eben auch über Landesgrenzen hinaus.